Die Freie Trauung aus der Sicht einer Traurednerin
Ein Interview mit Kathi von @zuckerrede
Wer bist Du, was machst Du und was genau hat dich dazu bewegt, das zu tun, was du tust?
Hi. Ich bin Katharina und arbeite als Freie Traurednerin unter dem Namen Zuckerrede. Ich bin Mama von zwei Kindern und liebe die Kunst. Es ist so schön, kreativ zu sein. Als Rednerin begleite ich die Paare für einen kleinen Abschnitt Ihres Lebens. Und diesen kleinen Einblick in ihr Leben spiegel’ ich dem Paar im Rahmen der Freien Trauung wieder. So, wie ich die beiden sehe und erlebe. Es entsteht Ihre Hochzeitsrede und dazu eine Zeichnung Ihrer Geschichte als Bild für die Wand. In meiner Arbeit steckt viel Fantasie und gleichzeitig ein Blick auf die normalen Dinge im Leben. Im normalen Alltag einer Beziehung steckt meiner Meinung nach ein großer Zauber.
Was liebst Du an Deiner Leidenschaft am Meisten?
Dass sie mich richtig in den Bann zieht. Es gibt dann kein Richtig und kein Falsch. Es ist in diesem Moment mein Blick auf die Beziehung zwischen zwei Menschen. Meine Sicht auf das Paar ist subjektiv – das geht gar nicht anders. Ich lerne dadurch so viele tolle Menschen kennen. Die Zeit, die wir dann zusammen haben, ist intensiv – eine Momentaufnahme eben. Und dann? Dann gehen wir drei Menschen wieder auseinander. Ich finde, das ist eine besondere Begegnung auf Zeit. Das liebe ich.
Wie bist Du auf die Idee gekommen, “Euer Hochzeitsbild gemalt…” in’s Leben zu rufen?
Gezeichnet habe ich vorher schon. Kleine “Erklärfilme” auf Instagram. Es gab viele Rückmeldungen von Kolleg:innen und Ideen wie: „Ich würde die Trauung mit Flipchart gestalten“. (Also das könnte ich nicht- athoc ein Bild malen.)
Aber mit etwas Vorbereitungszeit!? Und da machte es plötzlich KLICK. Die Idee war da!
Wie läuft das genau ab, wenn ein Brautpaar ein solches Bild von Dir bekommen möchte?
In der Trau-Rede erzeuge ich gern ein starkes Bild. Was das Paar ausmacht. Welche Leidenschaften sie haben. Was die beiden auch mal auf die Palme treibt – die kleinen Schrulligkeiten eben. Das ist die Grundlage für die Zeichnung. Und so kommt die Geschichte auf die Leinwand.
Malst Du die Bilder nur für Paare, die Du auch als Freie Traurednerin betreust oder auch für “unabhängige” Paare? Wenn ja, wie kann man Deine Bilder “erwerben”?
Wenn es meine Kapazitäten zulassen, sind auch Aufträge außer der Reihe möglich. Für Jubiläen, Jahrestage oder besondere Geburtstagsanlässe. Dafür können mich Interessierte gern über meine Homepage oder Instagram anschreiben.
Worauf achtest Du besonders, wenn du ein solches Bild malst? Achtest Du beispielsweise auch auf ganz winzige Details?
Unbedingt! Es ist schön, wenn es immer wieder kleine Details zu entdecken gibt. Kleine Anekdoten und Macken. Die gehören einfach auf das Bild. Dann ist auch klar: Das sind genau die beiden!
Welches Detail in einem Deiner bisher gemalten Bilder hat Dir persönlich ganz besonders gut gefallen? Oder gab es sogar ein Lieblingsbild für Dich?
Was für eine schöne Frage. Tatsächlich gab es ein Detail, was mich persönlich berührt hat. Das Bild war ein Geschenk von 3 Geschwistern an Ihre Eltern. Als Dankeschön und Erinnerung an Ihre schöne Kindheit. Eines der Geschwister hatte die Erinnerung, dass sich Ihre Mama morgens immer an das Fenster der Kita gehockt hat. Dann hat sie vorsichtig gegen die Scheibe gehaucht und kleine Tiere und Herzen gemalt. Das war immer ihr kleiner Ritual am Morgen um den Abschied zu erleichtern. Als ich die Situation gezeichnet habe, hat das mein Herz erwärmt. Die Mama hat später geweint, als sie das fertige Bild in den Händen hielt. Das war total besonders für mich.
Meistens ist es ja so, dass man in der Arbeit für Andere total aufgeht aber sich selbst teilweise ein bisschen vergisst. Hast du denn schonmal ein Bild für Dich und Deinen Partner gemalt?
Ja und er hat sich riesig gefreut. Und ich habe auch gemerkt, wie schwierig es ist, sich selbst zu zeichnen – die eigene Familie. An der Stelle wurde mir klar, wie es sich für meine Paare anfühlt, wenn sie mit mir in das Gespräch gehen. Das ist schon ein großes Stück Arbeit, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Und Vertrauen ist notwendig. Ich denke, nur dann werden die Rede und auch das Bild wirklich authentisch und schön. Für diese Arbeit bin so dankbar.
Hast du in Zukunft konkret geplant, mit Deinen Bildern noch größer zu wachsen oder möchtest du es so beibehalten wie bisher?
Bisher passt es genau so, wie es gerade ist. Mal schauen, wohin die Reise geht. Manchmal kommen schöne neue Ideen aus der Erfahrung heraus. Ich bin gespannt was alles noch kommt.
Welche generellen Tipps kannst Du, als Traurednerin oder auch einfach nur als Katharina, zukünftigen Brautpaaren mit auf den Weg geben, die gerade dabei sind, ihre Freie Trauung zu planen?
Versucht gelassen zu bleiben. Vertraut Euch selbst und bleibt bei Euch selbst. Social Media ist eine tolle Plattform für Inspiration. Nutzt die Energie und sammelt Ideen. Und dann macht, was wirklich zu Euch passt. Ohne Druck und mit Spaß an der Sache!
Ich freue mich immer wieder, mich mit anderen Trauredner*innen auszutauschen.
Ich habe Kathi als eine ganz besonders sympathische, unglaublich fröhliche und talentierte Person kennengelernt. Jedes ihrer gemalten Bilder ist etwas ganz besonderes und wunderschön anzuschauen.
Solltet Ihr auf der Suche nach etwas ganz Individuellem sein, dann schaut unbedingt bei ihr und ihren Bildern vorbei!
Danke Kathi, dass Du dir die Mühe gemacht hast! Liebe Grüße an Dich!
Website: www.zuckerrede.de
Instagram: @zuckerrede
Copyright Bilder: Maxi Genthe @maxigenthe_photo